Wir kennen es alle: sobald wir unsere Social Media Kanäle oder Postfächer öffnen, werden wir von Werbung nur so überflutet. Doch anstatt sie wahrzunehmen und uns gar mit ihr auseinander zu setzen, klicken wir sie automatisch weg. Wir sind satt. Durchschnittlich 10.000 unterschiedliche Werbebotschaften erreichen uns heute pro Tag. Das Ergebnis: hohe Streuverluste, genervte Verbraucher, verfehlte Wirkung. In Zeiten, in denen sich Kunden alle Informationen selbst beschaffen können, Kundenbewertungen mehr zählen als das Beratungsgespräch und die Unternehmenskommunikation revolutioniert wird, wird der Handel in der digitalen Kundenansprache herausgefordert – sowohl in B2C als auch B2B.

In unserem „Ersten Arbeitskreis Social Media in der B2B-Kommunikation“ setzen wir uns regelmäßig mit diesen Veränderungen, insbesondere in den Social Media, auseinander und widmeten uns erst kürzlich der Rolle der Markenbotschafter.

Als Markenbotschafter werden die Mitarbeiter eines Unternehmens gesehen, die „die Unternehmensthemen authentisch und persönlich kommunizieren und so zum Gesicht einer Marke in der jeweiligen Zielgruppe werden können.“ (Microsoft Deutschland). Insbesondere im Bereich des Employer Branding werden schon seit Jahren Mitarbeiter als  Markenbotschafter eingesetzt und auch im B2C kennen wir alle, abhängig von unseren jeweiligen Interessen, bestimmte Social Media Influencer. Doch auch im B2B können Markenbotschafter die Unternehmenskommunikation maßgeblich unterstützen.

Was ist das besondere an einem Markenbotschafter?

Ein Markenbotschafter steht zwischen dem Unternehmen und der Zielgruppe. Er baut eine außerordentlich persönliche Bindung zur Marke auf und verbreitet die Botschaft auf authentische, ehrliche und auch greifbare Weise. Das kommt an. Neun von zehn Kunden vertrauen einer Empfehlung mehr als einer reinen Werbebotschaft – wenngleich ihnen bewusst ist, dass ein Markenbotschafter auch mit einer Werbeabsicht spricht. Doch warum kommen Markenbotschafter beim Kunden so gut an? Ganz einfach: Menschen sind emotional – was die Mitarbeiter bewegt, bewegt auch die jeweilige Zielgruppe! Markenbotschafter transportieren also die Leidenschaft, die sie für ihre Marke verspüren, nach außen. Da die Botschaft im eigenen Namen und über die persönlichen Social Media Kanäle verbreitet wird, ist der transportierte Content wesentlich relevanter – für den Botschafter als auch die Zielgruppe. Die Botschaft erreicht ihr Ziel!

Wie mache ich meine Mitarbeiter zu Markenbotschaftern?

Setzen Sie nur Mitarbeiter als Markenbotschafter ein, die aus eigenem Interesse heraus auch als diese fungieren wollen. Erlegen Sie Ihren Mitarbeitern diese Aufgabe nicht auf. Denn ansonsten bleibt die Leidenschaft und Authentizität sogleich auf der Strecke. Bündeln Sie ihr Know-How und erstellen Sie Social Media Guidelines. Diese sollen keinesfalls das persönliche Social Media Verhalten in der Freizeit beeinflussen. Die Guidelines sollen für Ihre Mitarbeiter als Richtlinien gelten, die eine korrekte und angemessene Kommunikation der Markenbotschaft gewährleisten. Hier hilft es auch, Best Practice Beispiele im Umgang mit Social Media aufzuzeigen. Stellen Sie die benötigten Ressourcen zur Verfügung. Hierzu zählen auch geeignete Social Media Tools die den Unternehmenscontent aggregieren und ihren Mitarbeitern zur Verfügung stellen. Und zu guter Letzt: Zeigen Sie Ihre Dankbarkeit! Denn auch wenn Ihre Mitarbeiter aus eigenem Antrieb die Markenbotschaft kommunizieren, gebührt ihnen eine Anerkennung ihres Einsatzes.

Sie sehen: In Ihren unternehmenseigenen Wänden steckt die Möglichkeit Ihre Botschaften auf authentische Weise zur Zielgruppe zu transportieren, Streuverluste zu vermeiden und Aufmerksamkeit zu wecken. Machen Sie Ihre Zielgruppe wieder hungrig! Wieso also nicht den eigenen Mitarbeiter zum Sprachrohr des Unternehmens machen, anstatt sich auf Dritte zur Steigerung der Online-Sichtbarkeit zu verlassen? Spricht etwas dagegen? Laut Microsoft Deutschland nichts, denn jeder Mitarbeiter kann Markenbotschafter werden.

Von Jacqueline Althaller